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Auftragseingang beim Bau im Jahresvergleich erneut gesunken

Die weiterhin stockende Nachfrage hat die Auftragseingänge am Bau auch im Mai zurückgehen lassen. Es ist mittlerweile der vierzehnte Rückgang in Folge.

"Der Abwärts-Sog hat den Bau damit fest im Griff”, sagt der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller.

Demnach hat das Statistische Bundesamt für das deutsche Bauhauptgewerbe für den Monat Mai im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat einen Auftragsrückgang von real 5,7 Prozent gemeldet. Dass der Rückgang nicht noch stärker ausgefallen ist, ist auf die sich abschwächende Baupreissteigerung zurückzuführen. Sie lag im Mai noch bei sechs Prozent .

Im Vergleich zum Vormonat ist der Auftragseingang um dreieinhalb Prozent gestiegen. Dabei standen den Bauunternehmen im Mai zwei Arbeitstage mehr als im April zur Verfügung. Das konnte den Einbruch am Bau aber nicht aufhalten: Für den gesamten Zeitraum von Januar bis Mai wurde ein Auftragsminus von 14,7 Prozent ausgewiesen. Der Umsatz ist im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar mit nominal 3,8 Prozent noch leicht im Plus, real - also das Preisaufschlag-Kosten-Verhältnis herausgerechnet - ist dies aber ein Rückgang von 2,1 Prozent. Für die ersten fünf Monate ergibt sich damit ein Umsatzminus von real 7,3 Prozent.

Laut Müller leben die Unternehmen noch von ihren Auftragsbeständen. "Aber spätestens im Herbst dürfte sich die Lage weiter verschärfen", stellt er klar.

Schon jetzt sei die Baubranche von einem deutlichen Anstieg der Zahl der Insolvenzen betroffen. In den ersten vier Monaten haben 437 Unternehmen des Bauhauptgewerbes Insolvenz anmelden müssen -20,4 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. „Dabei sind von der Entwicklung überwiegend die Unternehmen betroffen, die im Neu- und Rohbau tätig sind“, betont Müller.

Im Ausbaugewerbe hätte die Zahl der Insolvenzen nur um 3,2 Prozent zugelegt. „Auch hier merken wir die kostenbedingte Verschiebung von Neubau- zu Bestandsinvestitionen", so Müller. "So wichtig Investitionen in den Bestand auch sind, die dringend benötigten neuen Wohnungen entstehen so nicht“, kritisiert erdie aktuelle Entwicklung.

Der Wohnungsbau sei nach wie vor im freien Fall: "Im Mai wurden preisbereinigt 21,5 Prozent weniger Aufträge vergeben", sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbands. "Für die ersten fünf Monaten sind wir schon bei einem Minus von 32,1 Prozent. Wenn da nicht bald etwas nachkommt, gehen uns nicht nur die Wohnungen, sondern den Unternehmen auch die Arbeit aus.”

Foto: Christian Schönberg

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